Ein Gastartikel.
Ich bin 2012, nach persönlichen Begegnungen mit Piraten, in diesem sogenannten “Leben” außerhalb des Computers, bei den Piraten eingetreten. Politik war für mich neu; ich war zwar immer ein politisch interessierter Mensch, aber nie in einer Partei aktiv.
Meine Zeit bei den Piraten, Version 1 bis zum Austritt
Ich kann insbesondere die frühe Zeit bei den Piraten nur mit einem Wort beschreiben: Wow! Mein erster Parteitag war der Bundesparteitag in Bochum, auch bekannt als “Bochum 1”. Da habe ich auf einen Schlag die ganze Buntheit und die Vielfalt der Piraten kennen- und schätzen gelernt. Die AG Dicke Piraten. Die ganze damalige “Prominenz” in den Debatten. Die Presse, die mit TV-, Rundfunk- und Printteams vertreten war. Wir waren bunt, wir waren schrill, wir haben uns nicht groß darum geschert, wie wir in der Presse wirken. Vor Ort hat es auch viel Spaß gemacht. Wir hatten aktive Stammtische, an denen auch gerne kontrovers diskutiert wurde, und organisierten regelmäßige Infostände mit manchmal sehr… interessanten… Besuchern. Mein Austritt war dann nicht die Folge des Katzenjammers nach der Wahl, denn die Piraten wurden ja noch gebraucht. Es waren auch nicht die Wahlen unterschiedlicher Vorstände nach der Bundestagswahl. Nein, es war etwas ganz Anderes: der zwischenmenschliche Umgang. Details will ich nicht nennen, aber rund um den “Außerordentlichen Parteitag” in Halle war es manchmal schwierig.
Trotz alledem – Die Rückkehr und die Gründe dafür
Als politisch interessierter Mensch wollte ich natürlich die Themen, die mir wichtig sind und die mich zu den Piraten gebracht haben, weiter verfolgen. Allerdings: ich fand trotz intensiver Suche keine Organisation, die mir zugesagt hätte, die das Richtige aus den richtigen Gründen tat oder propagierte. Da merkte ich erst, was ich an den Piraten hatte. Ich wurde gezwungen, mich mit den Gründen zu beschäftigen, die mich damals zu den Piraten gebracht haben. Und ich habe festgestellt, dass alle diese Gründe noch genauso valide, genauso wichtig, genauso relevant waren wie damals, als ich bei den Piraten eingetreten bin. Tja, und jetzt haben die Piraten mich wieder. Was waren das für Gründe, die mich wieder zu den Piraten gebracht haben? Ein Spoiler vorneweg: Es hat nichts mit aktuellen Themen zu tun. Es ging und geht mehr um das große Ganze, das, was man neudeutsch “Big Picture” nennt. Um die Grundideen, die die Piraten zu etwas Einzigartigem im deutschen Politikbetrieb machen.
Das Menschenbild
Die Piraten haben ein sehr sympathisches Menschenbild. Jedenfalls “in der DNA”, denn wirklich schriftlich fixiert ist das, piratentypisch, nirgendwo. Für mich ist das Menschenbild der Piraten geprägt durch die im Folgenden aufgeführten Eigenschaften. Liberalismus. Allerdings nicht der Liberalismus der FDP, den ich in Abgrenzung von meiner Lesart des Begriffs lieber “Wirtschaftsliberalismus” oder “Neoliberalismus” nennen will. Der Liberalismus, den ich bei den Piraten kennengelernt habe, ist demgegenüber einer, der sich für die Menschen einsetzt, der die Interessen des Individuums über die von Firmeninteressen stellt. Ein Liberalismus, der jedem Menschen nicht nur Freiheitsrechte zubilligt, sondern ihm auch die Möglichkeiten, diese Freiheit zu nutzen, eröffnen möchte. Aus diesem Verständnis von Liberalismus bin ich z.B. auch Anhänger des BGE (als Mittel zum Zweck, nicht als Ideologie) und der piratigen Positionen zur Drogenpolitik. Ein weiteres Merkmal des piratigen Menschenbildes sind positive Annahmen über Menschen. Die meisten politischen Parteien haben ein negatives Menschenbild: sie denken, Menschen müssten kontrolliert, gesteuert, erzogen, überwacht, gezwungen werden, denn sie sind ja faul, bösartig, asozial etc. Die Piraten heben sich hier sehr positiv ab: Sie nehmen an, dass alle Menschen fähig und Willens sind, sich in die Gesellschaft einzubringen, Verantwortung zu übernehmen und etwas Positives zu bewirken. Und nicht zuletzt streben die Piraten maximale Freiheit an, solange alle in dieser Freiheit leben können. Die maximale Freiheit ist auch die Grundlage für eine liberale Drogenpolitik und gegen Hartz IV (das nur mit Überwachung, Kontrolle, Repression und Zwang funktionieren kann). Das Menschenbild der Piraten ist auch das meine. Ich kann mir beim besten Willen keine Mitarbeit in einer politischen Organisation vorstellen, die meint, Menschen sollten ihre Gestaltungsmöglichkeiten an Parteien oder sonstige Vertreter abgeben, die “besser wissen”, was gut für sie ist. Und die gleichzeitig den Menschen dergestalt misstrauen, dass sie diese permanent überwachen zu müssen glauben. Nein.
Die Gestaltung der Zukunft
Ich weiß, es klingt pathetisch, aber wir leben tatsächlich in einer Zeit, die mit der Zeit der Erfindung des Buchdrucks vergleichbar ist. Internet, Big Data, Industrie 4.0 etc. bieten sowohl fantastische neue Möglichkeiten als auch das Potential für alles erdrückende Kontrolle und Manipulation. Die Frage ist, durch wen, für wen und wie diese Veränderung gestaltet wird. Zur Zeit werden durch die Industrie und die Regierungen Fakten geschaffen. Diese haben nämlich die Mittel und die Expertise, die Trends zu analysieren und in ihrem Sinne zu beeinflussen. Wer vertritt hier die Interessen der Bürger? Die Datenschutzbeauftragten? Kaum. Die Bürgerrechtsorganisationen? CCC, Digital Courage und Co. tun zwar ihr Bestes, haben aber nur sehr begrenzten Einfluss. Wir brauchen politische Parteien, um die Interessen der Bevölkerung wahrzunehmen. Fragen, die darüber mitentscheiden, ob wir eine dystopische Überwachungsgesellschaft oder eine freie Gesellschaft bekommen werden, werden von anderen Parteien als taktische Punkte, wenn nicht gar als Verhandlungsmasse betrachtet. Bestes Beispiel ist das Herumeiern der SPD in der Frage der Vorratsdatenspeicherung. Ein weiteres Beispiel ist die Zukunft der Arbeit in einer Zeit massiv gesteigerter Produktivität. Keine andere Partei hat hier Antworten, die auch nur annähernd so gut sind, wie die der Piraten: Wertschätzung sinnvoller Tätigkeiten, auch wenn sie heute nicht vergütet werden, Teilhabe für alle, BGE. Um die Zukunft gestalten zu können im Sinne der Menschen, braucht es eine Partei, für die die Themen rund um das Internet und die neuen Technologien und ihre Nutzbarmachung für die Menschen, nicht nur für Industrie und Staat, nicht wegverhandelbare Kernthemen (jetzt habe ich doch das Unwort benutzt) sind, und die auch Kompetenz und Glaubwürdigkeit auf diesem Gebiet hat.
Wie geht es für mich weiter?
Ich habe bei den Piraten viel gelernt. War ich am Anfang überoptimistisch und oft naiv, so habe ich im Laufe der Zeit erkannt, dass eine Partei in der Tat kein Freundeskreis ist, sondern ein Interessenverband. Das hat durchaus zu einer gewissen Skepsis geführt. Aber auch dazu, dass ich ganz bewusst Dinge ausblende. Trolle auf Mailinglisten. Ex-Piraten, die sich nachtretend und für konkurrierende Parteien Werbung machend permanent an den Piraten abarbeiten. Die Empöreria und Verschwörungstheoretiker auf Mumble. Die Shitstorms auf Twitter. Und vieles andere mehr. Aber das bedeutet nicht, dass ich frustriert oder negativ eingestellt bin – ganz im Gegenteil! Für mich sind die Piraten das, was wir alle, jeder einzelne, daraus machen. Und genau so werde ich mich bei den Piraten einbringen. Ich suche mir, auf unterschiedlichen Ebenen, Themen, die mir wichtig sind. Und Kreise und Gruppen, mit denen ich arbeiten kann. Mit anderen Worten: ich betrachte die Piratenpartei als Plattform, die ich nutzen kann, wo es mir sinnvoll erscheint, und wo ich andere davon überzeugen kann, dass meine Themen und Ideen Sinn machen. Als Plattform, bei der ich mich genau dort einbringe, wo ich meine Fähigkeiten einsetzen kann und auch Spaß daran habe. Ich nutze Angebote, und ich mache Angebote. Nicht unähnlich der Open-Source-Bewegung und solchen Plattformen wie GitHub. Lasst uns alle die Dinge nach vorne bringen und verbessern, wo immer wir es können, statt uns auf das zu konzentrieren, was irgendwo schlecht ist, und wir gewinnen – alle.
Kommentare
25 Kommentare zu Warum ich wieder Pirat geworden bin
Sehr sympathischer Beitrag. Gefällt mir gut. Wenn sich diesen Beitrag einige Menschen (auch ausserhalb der Piraten) zu Herzen nehmen würden, dann wäre schon viel erreicht. Danke dafür! 🙂
Freut mich, dass du wieder dabei bist! Versuchen wir gemeinsam, die Wähler mit den im Artikel aufgeführten Grundgedanken zu überzeugen …
Richtig, die Grundideen stimmen, darum bin ich immer noch Mitglied und sehe auch keine Alternative dazu. Ausserdem sind die Piraten eine internationale “Bewegung”, die nicht einfach verschwinden wird, egal wie viele Mitglieder wir in Deutschland haben.
Also: Klarmachen zum ändern! (Das gilt auch für das, was einen innerhalb der Partei stört.)
wieso denn anonym?
ich hätte gerne zumindest einen Twitter-Nick, da ich gerade diesen Artikel tweete
Wer schrieb das? Ich möchte mich bei ihm bedanken für die offenen Worte!
Moin, der Autor wollte anonym bleiben. Ich gebe den Dank aber gerne weiter!
Merkt ihr eigentlich was ihr da für Signale sendet mit so einem Artikel?
Wenn es schon so schlimm um die Piratenpartei steht, dass man sich nur noch anonym dazu bekennen kann, dort wieder eingetreten zu sein, und nur ein anonymisiertes Foto von hinten riskieren will, dann gute Nacht.
Hallo,
der Autor hat darum gebeten, den Artikel nicht unter seinem Klarnamen zu veröffentlichen. Diesen Wunsch kommen wir gerne nach, denn wer anonym bleiben möchte, sollte auch die Möglichkeit dazu haben. Ich möchte dir ohne Erlaubnis des Autors nicht sagen, warum er anonym bleiben möchte – aber ich kann dir versichern, dass es nicht deswegen geschehen ist, weil ihm diese Bekenntnis peinlich ist. Das würde meines Erachtens nach auch wenig Sinn machen, wenn man den doch insgesamt recht positiven Ton des Beitrags betrachtet.
Viele Grüße, Steve.
Moin,
einen ganz ähnlichen Artikel von mir findet man auf der ML Niedersachsen. Ich freue mich, dass er Nachahmer gefunden hat. Und ich freue mich über einen liberal denkenden Rückkehrer. Jedem, der jetzt noch seinen Austritt bekannt gibt, sollte man diesen Artikel hier vorlegen.
Was meinen Vorredner betrifft weise ich nur mal darauf hin, dass es nichts mit dem Zustand der Partei zu tun hat, wenn sich jemand nicht zeigen will. Er hat ein Recht auf Anonymität und das nutzt er. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Ich war bisher nicht Mitglied denke aber schon eine ganze Weile darüber nach. Dieser Kommentar spricht viel von dem an was mich an den Piraten anspricht. Im Besonderen ist es das Ideal, dass Menschen grundsätzlich “gut” sein können, weswegen ich euch seit vielen Jahren die Treue halte. Ich finde es entsetzlich mit welcher Arroganz mit uns Bürgern umgegangen wird und fleissig unsinniges, falsches oder auch Hetze aufgedrückt wird. Der Straß ist groß und bunt: VDS, TTIP, HartzIV, Griechenland, Russland, NSA etc. pp… Das GG ist unserer Regierung kaum mehr wert als das Papier auf dem es steht und die Demokratie ist zu einer Pervesion ihrer selbst verkommen( Stichwort: marktkonform) wo die Interessen des Bürgers nur kurz vor Wahlen, und natürlich durch grausam schlechte Medien verunstaltet, mal aufs Tapét kommen.
Also durchhalten! Ich bin einer von euch, auch ohne Parteibuch!
Vielen Dank für diesen Beitrag, dessen Gedanken ich regelrecht nachfühlen kann. Ich war und bin immer mal wieder sehr verzweifelt darüber, wenn meine ‘Ortspiraten’ einfach nicht begreifen, welches Potential ‘Basispiraten’ haben und sich stattdessen ständig mit den ‘anderen’ Parteien vergleichen. Manche beklagen dann die ‘fehlenden’ hierarchischen Strukturen und ‘herrschen’ durch Androhung von Parteiausschlussverfahren u.a., aber das gehört wohl in die Kategorie ‘Parteifreund’.
Ein großes Dankeschön für deinen Beitrag. Wir haben die gleiche Denke und auch wir (meine Frau und ich ) waren oft dicht vor einem Austritt. Jetzt versuchen wir das, was du in deinem Beitrag geschrieben hast, kommunal voranzubringen. Mit erstaunlicher Akzeptanz übrigens. Ja, das Lesen deines Erfahrungsberichtes hat wirklich gut getan!
Danke für den Artikel. Ich hab 2 Absätze nicht gelesen. Aber das was ich gelesen habe, spricht mich an. Auch ich habe die Piraten 2011 kennen gelernt, mich als Freibeuter engagiert und März 2013 hingeworfen. Mich von der aktiven Arbeit entfernt; versucht in meine ehemalige Partei wieder einzusteigen. Aber ehrlich, mittlerweile glaube ich, die befindet sich noch im letzten Jahrtausend. Zur Zeit fange ich zaghaft an, die Piraten neu kennen zulernen. Dein Artikel gibt mir “Aufwind”. mfg,Thomas
Der Artikel spricht auch mir aus dem Herzen und zwar an genau den zwei genannten Knackpunkten: 1. Die Piraten werden gebraucht. Ihre Forderungen und Ziele sind nach wie vor wichtig und richtig. Keine andere Gruppierung vertritt diese so konsequent. 2. Der Umgangston ist z.T. immer noch unterirdisch. Die Trolle und die irren Mobbertypen bekommen leider immer noch zu viel Spielraum, um “normal” interessierte und politisch arbeitende Piraten zu stören und zu demotivieren. Aber vermutlich ist das ein systemisches Problem der Piraten.
Der einzige Unterschied zum Autor ist, daß ich zwischendurch nicht ausgetreten bin, weil mein Fell offenbar dicker ist(?) Ebenfalls sind mir Gandhi, Kohl und Mandela da ein Vorbild. Hätten die nach kurzer Zeit schon hingeschmissen, so hätten sie niemals ihre bedeutenden politischen Lebensziele erreicht.
“Mit anderen Worten: ich betrachte die Piratenpartei als Plattform” – das ist die große Frage: Kann eine ‘Plattform’ eine Partei ersetzen. Parteien sind mehr als Wahlapparate. Sie verbinden im RL echte Menschen ( und keine Pseudo/Anonyme ) , bilden RL Gruppen und – jawohl – Strukturen , die dem RL entsprechen wie Arbeitsteilung, Verantwortungsteilung = Delegierung (!) , usw. So etwas kennt die ( internet-) Plattform nicht. Das Betriebssystem Piratenpartei funktioniert so nicht. Ich bin jetzt auch 3 Jahre dabei. Sehe momentan kein ausreichendes Problembewusstsein, daß ein neues design und relaunch des Betriebssystems zur Überlebensfrage geworden ist.
vor ein paar Wochen war ich auch so weit, dass ich austreten wollte. Dein Artikel hat mich wieder daran erinnert, warum ich Pirat geworden bin. Ja, und dazu stehe ich auch immer noch. Also, vielen Dank dafür.
Der Verfasser spricht mir aus dem Herzen und bestärkt die Piraten dabei zu bleiben, trotz der augenblicklichen Schlappe. Ich bin mir sicher es geht insgesamt mit der Partei langsam wieder hoch, nachdem sich innen einiges gereinigt hat. Geblieben ist das positive Menschenbild und die Offenheit gegenüber den vielschichtigen Problemen unserer Gesellschaft, als auch die immer wieder überzeugenden Konzepte und tollen Lösungsmöglichkeiten, wie es offensichtlich eben keine andere Partei zustande bringt. Und die notwendige Beharrlichkeit, die im Politikbetrieb notwendig ist als auch das Loslassen von Mitgliedern. Und dennoch die Partei verschwindet nicht und erscheint auch sicher nicht auf der politischen Bühne im neuen Gewand, sie bleiben orange.
Ja. Einfach nur Danke und willkommen zurück. Vielleicht warst Du ja auch nie richtig weg.^^ All denen Die die Umstände genauso sehen ebenfalls eine herzliche Einladung zum wiederdabeisein und ein Danke an Alle Piraten vor Ort. Uwe Kopec
In der Sekunde in welcher die Identität des “Im BACK!” Autoren bekannt ist, wird man sofort erkennen und erlben warum tatsächlich die meisten gegangen sind und wahrscheinlich auch nicht unbedingt heiss darauf sind wieder zu kommen. 😉 Denn noch immer sind vielen Repräsentanten und ihrer Fangemeinde Absender wichtiger als Inhalte. War mal anders IIRC.
Ihr macht das schon.
Ich sehe das ähnlich. Auch ich bin noch Mitglied der Piraten, doch was heist dass konkret? Der Vorstand sieht keinen Grund die Parteivergangenheit aufzuarbeiten. Ich meine konkret: Die Art und Weise wie Johannes Ponader, Julia Rehder und Markus Barenhöft abserviert worden sind. Für eine Pratei, die so gegen ihre Mitglieder vorgegangen ist bzw es zugelassen hat, das so gegen Ihre Mitglieder vorgegangen wird, die so mit Ihren Mitmenschen umgeht, für eine solche Partei mache ich weder Werbung, noch Wahlkampf. Ihr könnt Euch freuen, daß ich noch Mitglied bin. Insgesamt also kein Grund zu Jubeln. Ich frage dem annonymen Verfasser des vorliegenden Artikels, warum er sein politisches Engagement als Parteimitglied (in der Piratenpartei) ausüben muss? “Die Piraten haben ein sehr sympathisches Menschenbild” schreibt er. Johannes Ponader, Markus Barenhoff, Julia Rehder wurden von genau dieser Partei nach deren sympathischen Menschenbild behandelt? Ich habe das nicht vergessen und die derzeitige Parteiführung/Vorstand tut nicht das richtige, um mein Vertrauen zurück zu gewinnen.
Liebe/r/s U,
bitte vergiss nicht das auch andere aus der Partei gemobbt wurden – z.B. Sebastian Nerz, Bernd Schlömer, Gefion Thürmer, … und manche der Mobber gingen selbst später, weil sie die Folgen ihres Fehlverhaltens ab eigenen Leib erlebten.
Manch ein Täter wurde Opfer, manches Opfer wurde zum Täter, manche Ex-Täter und Ex-Opfer treten heute noch nach.
Betrüblich ist allerdings, das einige, die verbale und physische Gewalt gegen andersdenkende als legitimes Mittel der Politik erachten, sich als Opfer stilisieren obwohl Sie auch Täter sind. Gut erkennbar sind diese an den eigene Aussagen und der Peergroup, mit der Sie sich solidarisieren.
Ohne Namensnennung äußerst schräg. Ich blieb, against all odds. Weil ich ein Believer bin unserer Grundwerte und einer grundlegend systemkritischen Vision wie es gut weiter gehen kann. https://wiki.piratenpartei.de/Gesellschaftliche_Vision
Deine Entscheidung gefällt mir. Ich hoffe Du wirst kein zweites Mal enttäuscht werden. Die Piraten hatten anfangs einige Leute, welche mir gut gefallen hatten, weil sie authentisch die Partei belebt haben. Ich mag nicht, wenn alles so aalglatt verläuft und sehe unterschiedliche Standpunkte als eine Bereicherung an. Ich bin auch für die maximale Freiheit der Menschen, allerdings haben wir derzeit ganz andere Herausforderungen von “extern” aufgedrückt bekommen, welche fast nicht mehr zu bewältigen sind. Die aktuelle Politik ist fast nicht mehr auszuhalten und provoziert eine extreme Korektur, welche durch bessere politische Entscheidungen Verhinderbar gewesen wären! Wenn es bei uns um maximale Freiheit der Menschen geht, dann muss leider differenziert werden, zwischen denen, welche schon viele Jahre hier integriert sind und den anderen, welche sich erst noch zu bewähren haben! Wenn wir hierbei keine gehobenen Vorstellungen von Integration stellen, dann setzen wir womöglich sehr viel für alle aufs Spiel. Wahrscheinlich ist dies sogar schon der Fall! Das größte Problem ist, es kommen zuviele Menschen auf einmal und dazu noch überwiegend junge Männer. Je geringer die Anforderungen an sie sind, welche wir an sie stellen, desto mehr werden kommen. Je mehr kommen, desto höher ist die Gefahr, dass unser aller Niveau fortwährend sinkt. Wer die aktuelle Lage ignoriert und unterschätzt, begeht einen nicht wiedergutzumachenden Fehler! Ich beobachte schon seit etwa 3 Jahren die vermehrte Abholzung unserer Wälder, die zersiedelung freier Flächen und die massiv zunehmende Anzahl von tiefliegenden Betonfundamente für umstrittene Windräder. In Finnland soll ja nun ein BGE von 800€ eingeführt worden sein. Es wäre schön, wenn über deren Einführung und deren Vorgehensweise und Erfahrung in Bälde mal was in der Flaschenpost zu lesen wäre um daraus zu lernen. Ich bin auch dafür die Potenziale der Menschen besser zu nutzen. Das Internet ist voll davon, wenn man einen neutralen Standpunkt hat. So sollte beispielsweise mehr hinterfragt werden oder Menschen, welche sich bereits mit einem Thema im Detail beschäftigt haben mehr Beachtung geschenkt werden. Die Privatisierung ist ein Dilemma, welche dringlichst korrigiert gehört! Maximale Freiheit könnte heißen, so wenig Staat wie möglich, aber so viel Staat wie nötig für die Menschen und nicht gegen sie! Im Moment haben wir gar keinen Staat und alles was den Staat vortäuscht richtet sich finanziell gegen den Menschen oder hält ihn in Abhängigkeit! Als über die Piraten berichtet wurde, blieb mir positiv in Erinnerung, die Piraten seien weder Rechts noch Links. Dann sollten die Piraten sich meiner Meinung nach, aber auch nicht all zu sehr an die Antifa anlehnen. Auch wenn die Antifa wie erst kürzlich aufgeflogen ist von Steuerngeldern finanziert worden ist und deren Mitglieder für die Teilnahme 25€/Stunde Spesen bekommen haben. Nein ich denke die Piraten sollten da eigenständiger unterwegs sein. Und eine Vermischung mit der Antifa tut den Piraten ebensowenig gut wie mit der NPD. Nicht jedes Thema, welches von den Medien als Rechts oder Links dargestellt wird, muss auch wirklich ein Tabuthema sein! Oft entscheiden bei diesen privaten Gewinnorientierten Medien nämlich deren Geldgeber z.B. deren Anzeigenkunden über Tabuthemen. Oft stecken auch finanzstarke Lobbyisten sowohl hinter bestimmten Anzeigen, als auch Lobbyisten als direkte Berater von Entscheidern… Eine gute und ehrliche eigene Recherche kann sehr wertvoll sein. Ich wünsche viel Erfolg!
Lieber SteinHolzheim,
Wenn du der Meinung bist das eine fehlende Namensnennung schräg ist hast du evtl. denn Sinn anonymer Meinungsäußerung nicht verstanden. Sie gibt jedem die Freiheit das das geschriebene Wort ohne Vorurteile erfasst wird – manches mal für beide Seiten (Leser und Autor) ein wahrer Segen.
Die Grundwerte der Partei sind vor allem anderen das Grundgesetz, in Bezug auf das Thema Mobbing Paragraf 1 Absatz 1. Diesem ist Vorrang vor allen Folgenden Paragrafen zu geben – also auch vor dem Recht der freien Meinungsäußerung.
Leider gab und gibt es Mitglieder die Paragraf 1 dem Paragraf 5 unterordnen, es sei denn es betrifft sie selbst. Das meinte ich mit Tätern die sich als Opfer stilisieren.
Toller Artikel, danke! Mir geht immer das Herz auf, wenn man sich endlich mal den Themen Industrie 4.0, Big Data usw. widmet. Für die meisten bleiben diese Begriffe nur Buzzwords.. Das Gefühl habe ich auch bei unserer aktuellen “Neuland”-Politik …
Es können keine neuen Kommentare mehr abgegeben werden.