In Berlin suchte und fand man nach zwei Wochen Suche ein Thema und bog es halbwegs passend zur Situation: Weil keine Passkontrollen mehr durchgeführt würden, wüsste man nicht, wer denn nun eigentlich im Flugzeug saß. Als ob German Wings keine Passagierliste hatte. Welchen zusätzlichen Informationsgehalt sollten Passkontrollen bei Abstürzen also liefern?
Es drängt sich ein anderer Gedanke auf: Was, wenn der Polizeibeamte in seinem Kontrollhäuschen zukünftig wieder prüft und vielleicht auch protokolliert, wer wohin reist? Dann wäre das keine Kontrolle auf ein gültiges Ausweispapier, sondern eine staatliche Nachverfolgung, wer auf welchen Strecken wohin reist.
Es ist tatsächlich nicht leicht dieser Tage Innenminister zu sein. Die Bevölkerung wurde in den letzten 15 Jahre darauf konditioniert nach solchen Katastrophen Gesetzesverschärfungen zu erwarten. Doch was in diesem Fall aus Berlin kommt, klingt nach dem Pfeifen im Walde und irgendwie ratlos.
About Michael Renner
Meine Karriere als Redakteur bei der Piratenpartei startete 2009 beim Bundesnewsletter, aus dem 2010 die Flaschenpost hervor ging. Im Sommer 2012 wurde ich stellvertretender Chefredakteur, Anfang 2014 Chefredakteur. Da die unzähligen Aufgaben an der Spitze der Flaschenpost einen Vollzeitjob in der Freizeit mit sich bringen machte ich nach zwei guten, aber auch stressigen Jahren zwei Schritte zurück und gab die Redaktionsleitung ab. Die gewonnene Freizeit wird in die Familie und mein zweites grosses Hobby, den Amateurfunk, investiert.
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Kommentare
3 Kommentare zu Mit Passkontrollen gegen Flugzeugkatastrophen?
Ich halte es für eine Schande, dass der französische Staatsanwalt den Copiloten beschuldigt, dass dieser Selbsmord begangen hat und dass die meisten Medien bereitwillig diese Beschuldigung verbreiten. Das ist Hexenjagd.
Erst müssen einmal alle Fakten gesammelt und sorgfältig ausgewertet werden, bevor voreilige Schlüsse gezogen werden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Copilot bei vollem Bewustsein war und die Maschine gegen den Felsen steuerte ohne im letzten Augenbilick selber eine panische Reaktion zu zeigen. Es gibt viele andere denkbare Szenarien, die diesen Unfall erklären könnten und sie müssen alle ohne Voreingenommenheit genau geprüft werden.
Entweder ist dieser Staatsanwalt ein Narzißt, der gerne einmal in aller Öffentlichkeit seine Pfauenfedern spreizen möchte oder es soll etwas vertuscht werden. Aber wir sollten dem nicht wie eine blökende Schafsherde folgen.
Ew wäre auch angebracht, wenn Politiker nicht immer bei jedem Vorfall in panische Aktivität verfallen würden und Worthülsen von sich sondern. Politiker sollten nur die Parlamente nutzen dürfen, um ihre Vorschläge zur Diskussion zu stellen und nicht Pressekonferenzen.
Dafür ist der Pressesprecher der Regierung zuständig.
Moin,
ss ist ein alter Brauch den Überbringer schlechter Nachrichten zu kritisieren. Im Fall des Unglücks in Südfrankreich trifft es von deiner Seite den Staatsanwalt. Doch was bringt es die eigenen Spekulationen für stichhaltiger zu halten als die Belge die der Staatsanwalt kennt? Schon nach der Auswertung des Stimmenrekorders wurde von offizieller Seite die Selbstmord-Variante bekannt gegeben. Das klopfen an der Tür, Rufe, Schreie, Schläge mit der Notfallaxt. Aus der Auswertung des Flugschreibers wurde später sichtbar, dass die Flugzieldaten von Hand angepasst, die Geschwindigkeit sogar schrittweise erhöht wurde. Je mehr Details ausgegraben werden umso mehr verdichtet sich das Bild, das die erstgenannte Ursache bestätigt.
Wer mag kann diese Daten bezweifeln oder eine andere Interpretation als “bewusster Akt” vornehmen. Das gehört aber in die Gruppe der Verschwörungstheorien. Wir Piraten, Nerds die wir sind, halen uns dann lieber an die Fakten.
CU
Seit 9/11 spielen Fakten eine untergeordnete Rolle. Seither befinden wir uns auf der Achse des Guten, wofür ich mich gelegentlich auch mal schäme. Wir sollten das Denken den höchsten Rängen überlassen. Der normale Menschenverstand ist entweder zu weit links oder zu weit rechts, aber meistens nicht genau in der Mitte. Um Verschwörungstheorien zu vermeiden sollte man sich vom normalen Menschenverstand also sicherheitshalber abwenden und die Bildzeitung lesen oder fernsehen. Die Älteren sollten ihre Lebenserfahrung besser mit Medikamenten behandeln lassen, denn wie oft hatten sie gehofft mit Wahlen etwas zum Guten ändern zu können. Viele dachten, es könnte schlimmer kommen und es kam schlimmer. Zum Glück gibt es die Piraten, so wie es früher die Grünen gab. Klar wer kann schon in die Menschen hineinschauen? Wer weiß was der Pilot tatsächlich für Nöte gehabt hat? Die Welt wird mit Angst regiert und kann durch das Geld kontrolliert werden. Warum 3 französische Kampfflugzeuge in der Nähe gesichtet wurden weiß ich auch nicht. Und weshalb ausgerechnet das Handelsblatt schon nach 8 Minuten sehr detailliert berichtet haben soll? Ich jedenfalls hatte schon vorher gebucht und hoffe, dass alles gut gehen wird!
Mir geht es in diesem Fall gar nicht so sehr darum, welches Ereignis gerade Medial ausgeschlachtet wird, sondern darum, in welcher Art und Weise wir informiert werden und welchen Raum auch spekulativ abwegige Ideen bekommen.