Und jetzt kommt Ihr!

Ohne Mumble wären Diskussionen bei den Piraten noch schwieriger – Mumble NRW (Screenshot) | CC BY Steve König
“Auf Augenhöhe”-Teil 2: Brainstorming-Mumble
Wann: 13.02.2015, 20:00 Uhr
Wo: Dicker Engel
Wer: Alle
Moderation: Dirk aka @moonopool
Die Konferenzreihe “Auf Augenhöhe – Konferenz für politische Streitkultur” der Eberhard-Zastrau-Crew startete am 30.01.2015 mit einer angeregten Podiumsdiskussion mit Bruno Kramm (@brunogertkramm), Christian Reidel (@bim_r), Christiane Schinkel (@lainee42), Kristos Thingilouthis (@pirat_kristos) und Simon Gauseweg (@piratcc) als Vertretung für die durch Schnee verhinderte Susanne Wiest (@susannewiest)
Zwei Stunden tauschten sich die Teilnehmenden über den Umgang mit Konflikten innerhalb der Partei aus. Nachhören kann man die Diskussion hier. Während der Podiumsdiskussion kam es dabei zu einem Konflikt zwischen zwei Teilnehmenden verschiedener Strömungen – das hat das Problem auf authentische Weise widergespiegelt und uns allen die Möglichkeit geboten, den Vorfall direkt zu analysieren.
Im zweiten Teil der Konferenzreihe am Freitag, dem 13.02.2015, bieten wir allen am Thema “konstruktive Streitkultur” interessierten Menschen die Gelegenheit, ihre Ideen zu einem besseren innerpolitischen Umgang einzubringen. Die Ergebnisse des Brainstorm-Mumbles werden wir in einer dezentralen Reallife-Konferenz im Frühsommer zu einem Leitfaden für innerpolitische Diskussionen weiterentwickeln.
Wir wollen mit euch folgende Fragestellungen bearbeiten: (nur konstruktiver Input)
- Was war mein eigener Anteil daran, dass ein Streit solchen Ausmaßes wachsen konnte?
- Wie kann ich als Person in Zukunft anders/konstruktiv reagieren, um einen Streit dieser Dimension zu schlichten/nicht entstehen zu lassen?
- Welche konstruktiven Vorstellungen von Krisenmanagement kann ich einbringen?
- Wie können wir jenseits der Pole gewinnen/verlieren/zu Positionen finden, die Meinungsunterschiede fruchtbar für die ganze Partei nutzen?
- Was ist berechtigte Kritik? Wie können wir vernünftig Kritik äußern, ohne dass es anderen aufstößt?
- Bis wohin schweige ich, um der Partei nicht zu schaden, ab wann kann ich mich wehren, wenn die Stänkerei überhand nimmt?
- Welche Vorstellungen hast du davon, wie wir demotivierte Mitglieder, die noch nicht ausgetreten sind, zurückgewinnen können?
- Welche Impulse kann jede Einzelne geben, damit das Bild vom zerstrittenen Haufen glattgebügelt wird?
- Wo ist die Grenze zwischen Streit und einem heftigen politischen Diskurs?
Kommt und bringt eure Ideen ein!
Kommentare
3 Kommentare zu Und jetzt kommt ihr! “Auf Augenhöhe” Teil 2 Brainstorming- Mumble
Habt ihr Demokratie immer noch nicht verstanden? … Abstimmung en akzeptieren … Solange habt ihr sonst keine Chance.
Ich kann im Moment den Versuch, eine vernüftige Diskussionskultur zu finden und Fehler aufzuarbeiten (etwas, das ich in anderen Parteien oder auch wirklich großen Verbänden/vereine etc. vermisse) nicht mit der “Flügelentscheidung” von Halle verbinden.
Allerhöchstens damit, das einige besonders laute und aggresive Störer (sowie einige Mitläufer, Sympatisanten und leider auch fehlinformierte) aus Enttäusching und leider auch einige von mir sehr geschätzete Piraten und besonders zwei Piratinnen eben aufgrund dieser Problematik danach die Partei verlassen haben.
Um genau das zu vermeiden bzw. die aggresiven Störer frühzeitig entweder zu einem angemessenen Sozalverhalten zu veranlassen oder sie loszuwerden geht es – und das hat nichts mit einer zugehörigkeit zu einer Interessengruppe zu tun.
Zum Thema Diskussionskultur zwei Anmerkungen: Aus unserer Bundessatzung: “Die in der Piratenpartei Deutschland organisierten Mitglieder werden geschlechtsneutral als Piraten bezeichnet.” Ist es also “aggressives Stören” wenn manche unsere Satzung einfach ignorieren, herumgendern und von “Piratinnen” sprechen? Ist es nur ein Provozieren? Ist es mangelndes Wissen? Oder hat es doch etwas mit dem viel beschworenen “Sozialverhalten” zu tun?
Ich denke, wenn manche nicht einmal in der Lage sind, die Inhalte der Bundessatzung zu akzeptieren, wie sollen wir dann die größeren Probleme der verschiedenen Weltanschauungen, Ideologien, Wünsche, politischen Ziele unter einen Hut bekommen? Für mich gehört zu einem respektvollen Umgang untereinander, dass man zumindest die Grundwerte der Piratenpartei, die in der Bundessatzung erarbeitet wurden, akzeptiert. Für mich ist das das Hauptproblem, aus dem folgt, dass auch demokratische Ergebnisse nicht akzeptiert werden, mehr noch, öffentlich dagegen gehetzt wird.
Für den einen sind “aggressive Störer” diejenigen, die sich nicht an unsere Satzung halten wollen. Andere haben wieder eine andere Einschätzung. Für mich gilt: Solange wir uns nicht einmal auf den geringsten gemeinsamen Nenner, unsere Satzung, einigen können, so lange brauchen wir nicht über politische Streitkultur zu diskutieren. Denn dann machen wir den fünften Schritt vor dem ersten – und das muss schief gehen.
Die zweite Anmerkung bzw. das zweite für mich wichtige Thema ist die Tatsache, dass wir eine Partei sind, die auf dem Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschlands steht. Wir sind keine NGO. Viele scheinen das zu vergessen. Klar können Mitglieder der Piratenpartei versuchen, Forderungen verschiedener NGOs in die Partei zu tragen. Dann aber bitte mit Anträgen, Abstimmungen und Akzeptieren der Mehrheitsmeinung. Wobei ich von meiner Weltanschauung her eine Mehrheitsdiktatur ablehne und einen wie auch immer gearteten Minderheitenschutz bevorzuge – aber so lange wir nicht explizit einen wie auch immer gearteten Minderheitenschutz definiert haben, so lange muss ich diesen meinen Wunsch eben zurückstellen und mich der Diktatur der Mehrheit unterwerfen. Das scheint manchen Gruppen nicht möglich zu sein und damit sind wir wieder bei meinem ersten Punkt, der Wurzel allen Übels, das Agieren gegen unsere Satzung.
Es können keine neuen Kommentare mehr abgegeben werden.