Ende Dezember 2013 wurden drei Journalisten von Al Jazeera in Ägypten beschuldigt mit einer terroristischen Organisation zusammengearbeitet zu haben und ins Gefängnis geworfen.
Peter Greste, Mohamed Fahmy und Baher Mohamed erklärte die Regierung in Kairo so zu Terroristen. Ein beliebter Titel, wenn es Ägyptens Militär-Regierung darum geht, kritische Stimmen zu kriminalisieren und wegzusperren .
Das Trio wurden am 29. Dezember festgenommen. Was ihnen laut Greste vorgeworfen wird:
“Wir Drei werden der Zusammenarbeit mit einer terroristischen Organisation (der Muslim-Bruderschaft) beschuldigt. Bei einem Treffen mit Vertretern der Muslim-Bruderschaft in unserem Hotelzimmer haben wir angeblich unter Verwendung nicht lizenzierter Geräte absichtlich falsche Informationen übertragen und damit das Ziel verfolgt, den ägyptischen Staat zu diffamieren und zu diskreditieren.”Greste, Fahmy und Mohamed arbeiten für den in Katar ansässigen Satellitensender Al-Jazeera. Sie berichteten aus Kairo über den Prozess des politischen Umbruchs in Ägypten. So war es auch Teil ihrer journalistischen Aufgabe über die noch immer einflussreichste politische Gruppierung des Landes, die mittlerweile zur “terroristischen Organisation” erklärte Muslim-Bruderschaft, zu berichten.
Seit das Militär vor sieben Monaten die Kontrolle übernommen hat, wurden in Ägypten neben den drei Al Jazeera Mitarbeitern dutzende Journalisten festgenommen; sie sitzen seither in ägyptischen Gefängnissen.
Journalisten aus aller Welt protestieren jetzt mit der Kampagne Journalism is not terrorism“ gegen die die Inhaftierung von Journalisten in Agypten. An der Bilderaktion was wäre, wenn alle Journalisten geknebelt würden, die per Hashtag # FreeAJStaff in die Breite gezwitschert wird, beteiligt sich auch die Redaktion der Flaschenpost.
Kommentare
Ein Kommentar zu # FreeAJStaff Kampagne für in Ägypten inhaftierte Journalisten
Dass Aegypten so schnell wieder zu einer Militaerdiktatur zurueckfinden wuerde, haette man ja vor drei Jahren nicht geglaubt. Aber da kein massiver Widerstand aus der Bevoelkerung gegen rueckwaertsgewandtes islamistisches Machtstreben erkennbar wurde, musste man wohl mit einer einer solchen Entwicklung rechnen. Da haette man den Mubarak ja gleich dranbleiben lassen koennen…. Natuerlich ist es voellig unvertretbar, Journalisten mit irgendwelchen kruden Behauptungen einfach zu verhaften, auch wenn sie von Al Jazeera sind, einem Sender, der zumindest zur Zeit der Angriffe auf die Twin Towers in New York und zur Zeit des 2. Irak-Krieges durchaus nicht zimperlich war mit dem Zeigen von Graeueltaten und Anschlaegen nach dem Motto “wir Moslems sind wieder wer”. Aber in der Zwischenzeit hat sich, soweit ersichtlich, der Sender zum serioesen Journalismus hin weiterentwickelt.
Hier in New Delhi schuetteln die Leute nur den Kopf ueber die islamische Welt – haben sie doch mit Pakistan, einer Atommacht, ein vergleichbares Szenario direkt vor ihrer Haustuer….