Die Flaschenpost legte dem Vorstand die Karten – und landete mit der Vorhersage meistens knapp daneben. Aber wer sind die neuen Vorstände? Nach jedem Parteitag wird heiss diskutiert ob der Vorstand nun “kerniger” oder “progressiver” sei. Diese Frage wird sich mit Sicherheit erst am Ende der Amtsperiode beantworten lassen. Fest steht: Im Vorstand sitzen weder Berliner noch Saarländer, keine Niedersachsen, Badener oder Württemberger. Allerdings sind vier Mitglieder im neuen sieben-köpfigen Vorstand Frauen – ganz ohne Quote. Diese Beobachtung mag die Grundlage zukünftiger Kaffeesatzlesereien bilden.
Thorsten Wirth, neuer Vorsitzender, 45, Softwareentwickler aus Frankfurt, seit 2006 Pirat. Von 2009 – 2010 war Wirth bereits Beisitzer im Bundesvorstand. Er ist Mitbegründer des Landesverbands Hessen und seit 2007 engagiert er sich als Co-Organisator von Demonstrationen und Referent zu den Themen Leistungsschutzrecht und Datenschutz.
Caro Mahn-Gauseweg, Stellvertretende Vorsitzende, aus Sachsen, seit 2011 dabei. Carolin Mahn-Gauseweg ist technikaffin. Die 32-Jährige war zuletzt Beisitzerin im Landesvorstand Sachsen und engagiert sich auf Bundesebene maßgeblich in Fragen der Außen- und Sicherheitspolitik sowie der Verkehrspolitik. Im Bundesvorstand möchte sie sich für eine bessere Strukturierung der programmatischen Arbeit und eine stärkere Fokussierung auf Kernthemen der Partei einsetzen. Die Schienenfahrzeugingenieurin lebt in Görlitz.
Björn Niklas Semrau, politischer Geschäftsführer. Er gehörte 2006 zu den Gründern der Partei, ist heute Mitglied im LV Hessen. Geboren wurde er am 2. Dezember 1978 in Jugenheim, lebt heute in Darmstadt und ist verheiratet. Er studiert Politikwissenschaft und Geschichte an der TU Darmstadt und arbeitet bei der Deutschen Telekom. Er engagierte sich bisher als Koordinator der AG Außen- und Sicherheitspolitik. Im Bundesvorstand wird er die Außenwirkung der Partei verbessern und nach innen einigend wirken.
Stefan Bartels, Schatzmeister, Kiel. Der 1967 in Lüneburg geborene Bartels trat im Frühjahr 2011 in die Piratenpartei ein. Er ist seit Juni 2011 als Rechnungsprüfer im Landesverband Schleswig-Holstein, war zur Landtagswahl 2012 Direktkandidat im Wahlkreis 9 (Eckernförde) sowie Listenkandidat und ist seit 2012 Schatzmeister. Nun wird er seine Fähigkeiten auch bundesweit einsetzen. Zuverlässig und hilfsbereit arbeitet er seit Anfang 2013 im Bundesschatzmeisterteam mit.
Stephanie Schmiedke, 32, Generalsekretärin. Sie trat am 23.01.2010 in die Piratenpartei ein. In dem Jahr machte sie beim Straßenwahlkampf zur Lantagswahl in Nordrhein-Westfalen mit, was sich 2012 wiederholte. Stephanie Schmiedke gehört zu den Mitgründern einiger AGs und Crews. Sie bezeichnet sich selbst als Bingen-Veteranin.
Veronique Schmitz, stellvertretende Generalsekretärin, 33 Jahre alt, aus Köln ist Fachberaterin für Krankenkassen. Seit April 2012 ist sie Piratin mit Themenschwerpunkt Gesundheitspolitik und Assistentin des Bundesvorstands. Sie möchte die interne Kommunikation und die technische Organisation der Vorstandsarbeit vorantreiben.
Gefion Thürmer, stellvertretende Generalsekretärin. Geboren wurde sie 1983, ist Kulturwissenschaftlerin und lebt in Oxford, Großbritannien. In der Piratenpartei ist sie seit 2009 aktiv. Hier betreut sie seit 2010 die Flaschenpost. Sie war bereits 2011/12 als Beisitzerin im Bundesvorstand.
Da Gefion und Veronique noch nicht gewählt war als das Foto von der Pressekonferenz oben im Artikel entstand, hier zwei Bilder um die Gesichter kennen zu lernen.
About Michael Renner
Meine Karriere als Redakteur bei der Piratenpartei startete 2009 beim Bundesnewsletter, aus dem 2010 die Flaschenpost hervor ging. Im Sommer 2012 wurde ich stellvertretender Chefredakteur, Anfang 2014 Chefredakteur. Da die unzähligen Aufgaben an der Spitze der Flaschenpost einen Vollzeitjob in der Freizeit mit sich bringen machte ich nach zwei guten, aber auch stressigen Jahren zwei Schritte zurück und gab die Redaktionsleitung ab. Die gewonnene Freizeit wird in die Familie und mein zweites grosses Hobby, den Amateurfunk, investiert.
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Kommentare
4 Kommentare zu Der neue Vorstand in Zahlen und Fakten
Oh toll, ein richtiger stellvertr. Chefredakteur. Wie viel Jahre denn schon? Als Anhänger von Rotation und Transparenz kann ich da nur staunen. Und die “Chefredakteurin” ist ja auch schon Jahre dabei, dabei sein ist eben alles. Veränderung am Layout ist immer geeignet um Ablenkung zu schaffen, Hauptsache wir können so weiter machen wie bisher, es ist ja aber auch gar nichts passiert 2013. Da haben wir doch wieder mal einen duften Musiktipp für die Piratenmasse. Schlömer und Nerz sind fort, wollt Ihr sie nicht begleiten? Für mich ist kaum glaubhaft, dass sich über die vielen Jahre kein Pirat gefunden haben soll der Eure Arbeit nicht auch ausführen, nicht weiter entwickeln könnte Ein Nachrichtenmagazin der Piratenpartei könnte andere Möglichkeiten haben, dazu bedarf es aber einer über das Mittelmaß hinaus gehenden geistigen Beweglichkeit.
Das könnte möglicherweise daran liegen, dass sie einfach eine sehr gute Arbeit leisten. Und das sehen sicherlich nicht nur die Redaktion, sondern auch viele unserer Leser so. Du scheinst zwar nicht derselben Meinung zu sein, aber nur, weil wir nicht so berichten, wie es dir passt, heißt das noch lange nicht, dass es schlecht ist.
Zudem scheinst du unsere interne Struktur nicht zu kennen. Die Chefredaktion schreibt uns nicht vor, worüber wir schreiben sollen oder wie wir es schreiben sollen. Jeder Redakteur kann seine eigenen Ideen einbringen und darüber schreiben. Auch Lektorate und die anschließende Freigabe werden nicht von der Chefredaktion durchgeführt (obwohl die beiden sich natürlich auch an diesen Aufgaben beteiligen). Es erfolgt also weder eine Themenvorgabe (nur Themenvorschläge), noch eine nachträgliche Zensur oder Entfremdung des Texts.
Ich weiß, dass das ein wenig anders ist als bei “normalen” Redaktionen, aber bei uns geht nun mal, wie bei vielen anderen Piratenorganisationen, demokratisch zu. Die Chefredaktion zeichnet sich hauptsächlich für Organisation und den Teamzusammenhalt verantwortlich. Und wie bereits erwähnt, machen sie das verdammt gut.
Wir haben kein Problem mit Kritik – und es wäre sicherlich nicht so schlimm, wenn du die oben genannten Tatsachen nicht kennst – aber der Ton macht immer noch die Musik. Und dein Ton ist ungefähr so freundlich wie das Kratzen einer Gabel über einen Teller. Nächstes Mal denke doch bitte vorher darüber nach, bevor du solche Kommentare hier ablässt – das hilft niemanden weiter.
Liebster Hans, ich, sicherlich auch das gesamte Team der FlaPo, freut sich über deine zukünftige Unterstützung und so natürlich über die Teilhabe an deiner, über das Mittelmaß hinaus gehenden geistigen Beweglichkeit. Bitte einfach ne kurze Mail an den stellvertr. Chefredakteur (der ist lange dabei und kennt die internen Prozesse im Schlaf) und schon darfst du tun statt klecksen. Auf gute Zusammenarbeit!
Eigentlich ist es auch wenig ergiebig “Ihr seid gut, Ihr seid nicht gut” zu diskutieren. Ich halte es eben nicht für “piratisch” wenn Funktionsträger über einen längeren Zeitraum immer und immer wieder die gleiche Funktion ausüben. Neben der politischen Programmatik ist genau dieses auf Personen fest gezurrte Denken was politische Parteien so unattraktiv macht, so fern ab von allem.
Ich muss nicht für Rotation sein um in Kontinuität etwas Fehlerhaftes zu finden, es ist ein ganz normales piratisches Denken. Nach 2 Jahren sollte die Zeitspanne erreicht sein etwas zurück zu treten, nach 3 Jahren ab in die letzte Reihe. Bewegung springt nicht automatisch auf den nächsten Qualitätslevel, sie schafft lediglich die Voraussetzung für positive Entwicklungsschübe. Es ist natürlich rührend zu lesen wie sehr Ihr Euer Produkt liebt, aber es tut mir leid: Ihr seid nicht wirklich schlecht, Ihr seid langweilig. Was die Einladung betrifft bei Euch mitzumachen, nein danke, ich bin einfach zu politisch. Ich finde meinen Ton übrigens nicht kratzig oder sonstwie anstößig, vielmehr einfach nur kritisch. Ich kann natürlich auch anders: Hallo liebe Freunde, jetzt zu Weihnachten will ich Euch einfach mal sagen wie toll Ihr seid, es ist mir stets ein Vergnügen in der Flaschenpost zu schmökern, macht weiter so Ihr Lieben. Na zufrieden?
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