Unsere Ressourcen auf dem blauen Planeten Erde werden stetig knapper und Investoren suchen neue Anlagemöglichkeiten. Neben Öl und Lebensmitteln als Spekulationsobjekte rückt immer mehr “Das Gut Wasser” in den Fokus renditestarker Zukunftsinvestoren.

Bunte Wasserflasche | CC BY 2.0 dyfustifications
Wie alle Rohstoffe steht auch Wasser nicht unbegrenzt zur Verfügung. Wird das Wasser zu einem Rohstoff im herkömmlichen Sinn, bedeutet das: Bei steigender Nachfrage wird die verfügbare Menge sinken und die Preise steigen. Dadurch entstehen ideale Möglichkeiten für den “Markt”, hohe Renditen zu erzielen. In Deutschland sind wir auf dem Weg, uns unabhängiger vom Öl zu machen und Alternativen für eine stabile Energieversorgung zu entwickeln. Für eine moderne Gesellschaft ist das existentiell notwendig. Analysten stufen daher den “Rohstoff Wasser“ langfristig lukrativer ein als Investitionen in den Energiemarkt.
Versteckt in einer Richtlinie, will die Europäische Kommission fast unbemerkt ihr Projekt “Wasser Privatisierung“ durchsetzen. Der harmlos klingende Titel: Vorschlag für RICHTLINIE DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS UND DES RATES über die Konzessionsvergabe hat es aber in sich.
Es geht dabei um nicht weniger als die Förderung der Privatisierung von Trinkwasserressourcen. Bereits jetzt treibt die EU die Privatisierung der Wasserbetriebe in den verschuldeten Staaten voran. Die vermeintlichen Retter (Troika) zwingen Portugal und Griechenland zum Verkauf ihrer Trinkwasseranlagen. Die ersten Wasserwerke Griechenlands (Athen und Thessaloniki) sollen verkauft werden. Portugal wird gezwungen, den Wasserbetrieb “Aquas” zu verkaufen. Erste Auswirkungen spüren die Bürger in Portugal bereits heute mit Preissteigerungen bis 400% und Qualitätsverlust. Sollte sich die EU-Kommission mit ihren Plänen nicht aufhalten lassen, wird das “Allgemeingut Wasser” – anders als im Beschluss der UN – zum Spekulationsobjekt.
Unterstützt und vorangetrieben wird dieser Prozess durch eine riesige Lobbyistenmaschinerie der Großindustrie. Der Weltkonzern Nestle steht in den Startlöchern und macht Druck. “Monitor” hat bereits am 13.12.2012 darüber berichtet. Auf der Homepage “Wasser ist ein Menschenrecht” kann jeder die „Geplante Europäische Bürgerinitiative: Wasser und sanitäre Grundversorgung sind ein Menschenrecht! Wasser ist ein öffentliches Gut und keine Handelsware!“ unterstützen.
Ein Beispiel, wohin die Privatisierung führt, konnte man in Berlin beobachten. Dort kam es nach der Privatisierung der Wasserversorgung vor 13 Jahren zu erheblichen Preissteigerungen, die Ende 2012 den Berliner Senats veranlassten, den Anteil eines privaten Versorgers wieder zurückzukaufen.
Bernd Schreiner, Bundestagskandidat und umweltpolitischer Sprecher aus Thüringen, sagt zu dem Thema: “Wasser und die kommunale Versorgung sind ein grundsätzliches Gut der menschlichen Grundversorgung. Eine Kommerzialisierung mittels einer europaweiten Ausschreibung der Trinkwasserversorgung lehnen wir strikt ab. Der Bürger vor Ort ist auf die lokale Versorgung angewiesen und damit an eine Trinkwasserversorgung fest gebunden. Wichtiger ist es, bei den örtlichen Zweckverbänden für eine bürgergerechte Ausgestaltung der Kommunalordnungen zu sorgen. Die Wasserwirtschaft muss glasklar transparent für den Bürger vor Ort ohne Gewinnerzielungsabsichten bereit gestellt werden. Der Griff nach dem Element des Lebens durch große Konzerne verteuert die Versorgung bei gleichzeitiger Verschlechterung der Qualität. Investitionen werden nach Quartalsberichten ausgerichtet und nicht nach den Erfordernissen einer qualitativ hochwertigen Wasserversorgung. Am Ende profitieren von einer Privatisierung ausschließlich die beteiligten Unternehmen, deren Gewinne die Allgemeinheit zu bezahlen hat.”
Da passt es, dass die Generalversammlung der Vereinten Nationen das Jahr 2013 zum Internationalen Jahr der “Zusammenarbeit im Wasserbereich” erklärt hat. Verschiedene Arbeitsgemeinschaften der Piratenpartei Deutschland, beispielsweise die AG Landwirtschaft sowie die Brandenburger AG Umwelt und Energiepolitik, planen einen Aktionstag am Weltwassertag. Die verschiedenen Gliederungen werden dazu aufgerufen, sich aktiv mit Infoständen oder anderen Aktionen zu beteiligen. Der Termin dafür ist der 22.03.2013.
In den Bochumer Beschlüssen sind bereits offizielle Positionen der PIRATEN zum Thema “Privatisierung der Wasserwirtschaft” zu finden.
Kommentare
8 Kommentare zu EU beabsichtigt “Grundlage allen Lebens” zu privatisieren!
“Monitor” hat bereits am 13.12.2013 darüber berichtet. – Die sind unserer Zeit mal wieder voraus… Diesmal ein knappes Jahr 😉
Ansonsten schöne Kurzzusammenfassung.
Da siehst du mal, wohin Glasfaserkabel führen, wenn man Daten schneller als das Licht………. Okay, würdest du mir das mit dem Zeitreisen glauben? Nun ja, war einen Versuch wert. 😉 Typo behoben und im Text geändert. Danke fürs wecken. Francis
Ein Bericht über “Weltmarkt der privaten Wasserversorgung” ist am Dienstag, 12. Februar 2013 um 22.00 Uhr bei ARTE zu sehen. “Die französischen Konzerne Veolia und Suez zählen zu den Großen im wachsenden Weltmarkt der privaten Wasserversorgung. Sie sind auf allen fünf Kontinenten präsent und kaum eine Woche vergeht ohne Neuerwerbungen.”
http://www.arte.tv/de/programm/244,broadcastingNum=1499864,day=4,week=7,year=2013.html
http://videos.arte.tv/de/videos/water-makes-money–7307830.html
ein alarmierender Bericht. Hier kann man die Petition unterschreiben, mit bereits 1,081,856 Unterstützern:
http://www.right2water.eu/
Da die werwaltung der EU nichts anderes ist als eine kapitalisten vereinigung mit dem ziel auch den letztewn cent aus der tasche der bevölkerung zu ziehen ist das nun der nächste teil.-Mehr als höchste zeit dem ganzen einen riegel vor zuschieben.-alles was mit energie und grundversorgung der bevölkerung mit elementaren mitteln (elektrische energie, personentransort, gaze und wasser) zu tun hat gehört in die hände des jeweiligen staates.Es sind beeits geügend beispiele vorhanden wo das abzocker wesen der privaten nur “müll” erzeugt hat.-Bald würde nach denen auch die luft besteuert werden und per m³ verkauft werden.–In unserem dorf wird das wasserwerk noch von der gemeinde betrieben und ich hoffe das es so bleibt.
Unterschreibt die EU-Petition: right2water.eu / right2water.eu/de Etwas dazu auf: google.de/search?q=EU-Bürgerinitiative+startet+durch
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