Manchmal fühle ich mich bei der Piratenpartei wie in einem Asterixheft, wo mal eben das eigene Schiff versenkt wird, nur damit es kein anderer bekommt. Oder, wenn die Piraten sich brennend für ein Thema interessieren (biologische Leckgeschichten aus dem Landtag twittern? Ja? Nein?), werden in der Community lodernde Signale gesetzt, wobei am Ende, der in allen Farben geführten Debatte, das Basisschiff mal wieder rauchend untergeht. Öffentlich, transparent, weithin sichtbar.

Ein Signal von einem Signal | CC by-NA Jesthan
Dabei hatte alles so gut angefangen. Über Nacht war ein transparentes Phänomen ausgebrochen. Politik wieder endlich ein Thema in Teilen der Bevölkerung, die sie schon lange abgeschrieben hatten. Wir wurden geliebt, und sogar von den Medien angeflirtet. Doch wie es mit der Leidenschaft für seine neue Flamme so ist, kamen schon bald Egozentrik, Eifersucht und Twitter hinzu.
Wer schert sich um Außenkorrektur, wenn man als politischer Midas alles anfassen kann, man in Talkshows, ahnungslos aber frech, alles sagen kann und man nur Begeisterung erlebt. Wir waren rücksichtslos, so verliebt in unseren Erfolg, uns unserer Sache so sicher, dass wir vergessen haben, das all das nicht selbstverständlich ist. Statt dieses Kapital zu nutzen und Politik zu machen, beschäftigten sich die (meisten) Piraten irgendwann nur noch mit sich selber. Jeden Tag. Das nennt man per Definition Masturbation. Ich kann und will nicht glauben, dass dies das Einzige ist, was eine leicht introvertierte Nerdgeneration gut kann. Gott sei Dank sind wegen dieser Tätigkeit einige auch ziemlich angefasst.
Bei dem ganzen Schall und Rauch der piratigen Selbstbeschäftigung haben uns die Wähler in Niedersachsen ein maximales Signal gegeben. Der Sommernachtstraum ist zu Ende. Die Begeisterung schlug in Enttäuschung um. Die Liebe zu einer neuen Kraft im Politischen Kabarett ist verpufft. Abgekühlt. Masturbation ist eben nur für einen selbst befriedigend. Und wenn man es in der Öffentlichkeit tut, wirkt es abschreckend – selbst für die, die uns lieben.
Deshalb müssen wir ungeschminkt zugeben, wir haben das falsch gemacht. Wir haben die Wahl verloren, und das Wahlergebnis war vernichtend. Die Wähler sahen keinen Grund, uns ihre Stimme zu geben oder auch nur zu leihen. Bei allen Gründen die Piraten zu wählen, die WIR in unserer Blase sehen mögen: Wir haben die Wähler weder thematisch noch durch unser Auftreten überzeugt.
Woran lag es? An dieser Stelle ganz ausdrücklich: Es waren nicht unsere Piraten in Niedersachsen schuld. Wo waren die Helfer? Wir schaffen es, 2.000 Personen an einem Wochenende für einen Bundesparteitag zu mobilisieren. Haben wir in der heißen Phase des Wahlkampfes in Niedersachsen irgendeine Fußgängerzone in orange geflutet? Die wenigen Tapferen, die sich aufgemacht haben, sind alles gewesen? Wo war nach Ablehnung des SÄA042 (Verteilung der Parteienfinanzierung) die in Bochum versprochene Solidarität? Dies frage ich als wohnhafter Westfale! Ja, es gab vereinzelte Wahlkampfhelfer, es gab Leihgaben und Materialspenden. Aber jeder einzelne muss sich fragen, warum war er nicht dort? Warum hat er nicht gespendet. Warum hat er nicht mit mehr Menschen geredet? Und vor allem: Was hat er stattdessen für die Partei getan? Es war unser aller Wahlkampf, aber die meisten haben ihn den Niedersachsen überlassen. Das liebe Piraten, war zu wenig.
Seit der Wahl werden überall Verantwortliche für das Ergebnis gesucht. Aus der Egoperspektive. Diesen Blickwinkel haben sich viele Piraten jahrelang spielerisch erarbeitet. Man sieht zuerst die anderen. Da! Allen voran werden die Medien identifiziert. Okay, ich bin auch mit Vielem nicht einverstanden, was die Medien schreiben. Aber Leute, es sind nicht die bösen Medien. Für wie wichtig halten wir uns eigentlich? Die Medien berichten immer nur dann, wenn wir irgendetwas Aufregendes machen. Ob das dann in unserem Sinne ist oder nicht, sei erst mal dahingestellt. Was ist also das Naheliegende, wenn wir in den Medien nicht auftauchen? Oder nicht so dargestellt werden, wie wir uns selber sehen? Dann liegt es nicht an Verschwörungen, sondern wir waren nicht außergewöhnlich, wir waren nicht präsent, wir waren schlicht nicht medientauglich. Die Medien sind also schon mal nicht schuld.
Es lag an den Themen. Aber die Piraten haben doch so viel Themen. Man hat doch so stark programmatisch gearbeitet. Ja, aber machen diese uns für Wähler besonders? Das ganze soziale Engagement und unsere Inhalte am linken Spektrum werden besser von der Linkspartei bedient. Denkt offensichtlich der Wähler. Okay, dann punkten wir mit Umweltthemen. Mhm, es ist sicher hilfreich, zu Fracking eine Meinung zu haben. Aber ich würde ungern die Arbeit von Personen machen, die uns sozialisieren wollen und uns das verbraucherfeindliche Lebensmittelrecht eingebrockt haben. Auch hier zeigen wir nicht genügend Profil, nicht genügend Unterschiede. Egal wie kompetent wir sind und wie viel Programm wir verabschieden, keiner wird uns die Rettung des Euro zutrauen. Und ich finde das auch nicht als Manko. Wenn wir Wähler mit Themen begeistern wollen, dann dort, wo wir authentisch sind und wo wir Kernkompetenzen haben. Weniger Programm ist mehr. Besonders wenn dann noch das Programm lesbar ist. Ja, die Themen haben nicht begeistert oder wurden nicht genügend transportiert.
Es lag am Schwarm, also an uns allen. Aber die Medien schwärmten doch noch im Frühling und sogar die Wähler hatten ihren Schwarm. Der war sogar noch intelligent. Schwarmintelligenz? Selten so gelacht. Ein Schwarm ist weniger intelligent als die Summe seiner Teile. Verantwortlichkeiten, Zielorientierung, Aufgaben- und Projektmanagement sind selten vorhanden und wenn doch, werden sie in endlosen Diskussionen zerlegt. Wir können nicht mit 2.000 unvorbereiteten Basismitgliedern an einem Wochenende ein Parteiprogramm verabschieden. Mir graut vor Neumarkt.
Es lag an unserer Parteikultur. Haben wir eine? Immer wieder brechen Strohfeuer aus, die wir versuchen mit einem eingeschalteten Föhn zu ersticken. Andersdenkende, die mit interessanten Thesen den Mainstream verlassen, werden nieder geschrien. Stand nicht mal „Vielfalt und Respekt“ auf einem unserer Plakate? Im Gegensatz dazu, werden Menschen mit wirklich schädigenden Thesen und Wortmeldungen nicht isoliert, ihnen wird nicht ausreichend widersprochen und sie werden nicht konsequent ausgeschlossen. Wenn einige wenige Idioten es schaffen, mit ihren ungefilterten, vorsätzlichen oder unüberlegten Aussagen zu Nationalsozialismus, Kinderpornographie, Rassismus oder Sexismus die Piratenpartei zu verunglimpfen, müssen wir dagegen anders und geschlossen vorgehen. Wie erklären wir der Jüdischen Allgemeinen und ihren Lesern, dass wir Antisemitismus nicht dulden, aber Mitglieder wegen solchen Äußerungen nicht aus unserer Partei ausschließen?
All das sind Dinge, die man in einer funktionierenden Beziehung nicht tut. Wenn man die Schuld immer beim anderen sucht, aber sich selbst für fehlerfrei hält, verliert man schnell Vertrauen. Wenn man nicht mehr gemeinsam auf ein Ziel hinarbeitet, sondern immer in andere Richtungen drängt, ist das belastend. Und wenn man dann auch noch keine anderen Meinungen gelten lässt, aber zugleich alle die, die unsere Wähler verabscheuen, in seiner Mitte duldet – wie soll denn diese Partnerschaft überleben?
Wir haben uns mal anders verhalten: Wir hatten abgefahrene Ideen, waren kreativ, und haben unsere Liebe umworben: Wir haben diskutiert, Georg Schramm als Bundespräsidenten vorzuschlagen. Es gab die Bremer Kulturtankstelle und passend zur geplanten Gesetzesnovellierung haben wir jugendgefährdende Denkmäler verhüllt. Was machen wir stattdessen heute? Was tun wir für unsere Wähler? Liquid Feedback? Irgendwie macht keiner mit. Keine Köpfe? Irgendwie honoriert das der Wähler nicht. Themen? Alles und nichts. Piratenpartei? Keine Ahnung – irgendwas mit Internet.
Es ist noch nicht zu spät. Es ist an der Zeit, sich mit den anderen, mit den Fremden, mit den Menschen da draußen zu beschäftigen, mit den Wählern. Es ist Zeit Sex zu haben. Man kann auch gerne dabei andere anstecken, mit Begeisterung, mit Ideen. Aber bitte nicht wieder das eigene Schiff. Wenn die Piraten jetzt nicht die Signale hören, dann war die Niedersachsenwahl die letzte Wahlschlacht, die die Piraten geschlagen haben. Danach wird es sie nicht mehr geben.
Fassen wir die Gründe unserer Niederlage zusammen. Wir haben nicht den Mut uns von missglückten Experimenten oder festgefahrenen Ideen zu verabschieden. Einzelpersonen handeln unseren Grundsätzen zuwider und wir werden sie nicht los. Wir haben eine entsetzliche, verletzende Form miteinander umzugehen. Unsere Themen und wofür wir wirklich stehen kennen zu wenige. Wir transportieren unsere Inhalte nicht richtig.
Es wird ein schwerer Weg nach Berlin. Aber mit Ideen, vor allem mit Mut, mit weniger, dafür aber mit profilierten Themen und mit einer funktionierenden Streitkultur oberhalb der Gürtellinie, können wir Wähler auch wieder für uns gewinnen. Wir haben das schon einmal geschafft. Wir haben die richtigen Ideale, die besseren Argumente und wenn wir fair, offen und ehrlich bleiben, macht uns Niedersachsen nur stärker und wir schaffen den Bundestag.
Kommentare
20 Kommentare zu Es ist Zeit Sex zu haben
Pingback: Neue Chance – Jetzt erst recht!!! | piratmatzka
Uns fehlt der Gründergeist! Irgendwann, als der Hype kam, ging uns dieser verloren. Frei nach dem Motto “Alle sagten immer, das geht nicht und dann kam jemand, der wusste das nicht und hat es einfach gemacht” fingen wir 2006 an uns in die Politik einzumischen. Und es ging.
Es ging so lang, bis wir anfingen bei allem was wir taten uns mit Zweifeln zu plagen: “Was wird die Presse schreiben”, “haben wir eine Position dazu”, “könnte man uns deswegen einen Vorwurf machen”……
Die ganze Energie, die vorher gegen eine unsinnige, zukunfts- und bürgerfeindliche Politik gerichtet war, wurde beim Reiben an inneren Zweifeln und innerparteilichen Gegnern in heisse Luft gewandelt. Die Presse, einst willkommen weil sie über uns berichtete, wurde nun verteufelt, weil sie über uns berichtete. Inzwischen werden Klagen laut, dass zu wenig über Piraten geschrieben wird – wir seien schliesslich keine 2% Partei.
Doch solange wir nur zeigen wie schön wir shitstormen können und überall Gegner ausmachen, die es zu bekämpfen gilt, wird uns niemand wählen. Für den richtigen Mix an Öko-, Sozial-, und Gesellschaftspolitik wird uns auch kaum jemand wählen, denn für die wenigsten wird dies der richtige Mix sein. Themen, die andere Parteien schon in ihrem Programm haben, taugen nicht als Alleinstellungsmerkmal. Ganz unabhängig vom Mischungsverhältnis.
Erinnern wir uns daran, dass wir für die Themen wahrgenommen wurden, für die keine andere Partei eintreten wollte. Solche Themen gibt es auch heute noch. Versprechen wir den Wählern, dass wir den “Anderen” für die GEZ, die Wasserprivatisierung, die Überwachung, die übermittlung unserer Bankgeheimnisse (!) an die USA, die Abzocke im Kielwasser der (an sich richtigen) Energiewende, die geduldete Korruption, den miesen Netzausbau und das steinzeitliche Urheberrecht in den Arsch treten. Bis zum September bleibt auch genug Zeit sich Vorschläge zu überlegen wie es besser zugehen könnte. Wer einwendet “ein Arschrtitt ist kein Mittel seriöser Politik” möge bedenken, dass wir uns bei der Bundestagswahl 2013 um Sitzplätze bei der Opposition bewerben. Nicht um die Sessel der Ministerriege. Im speziellen Fall des Arschtritts wird man uns verzeihen, wenn wir auf die Umsetzung verzichten.
Ein wenig zuviel Nabelschau bzw. Kreiseln um denselben. Piraten-Inhalte und -Themen kommen hier reichlich zu kurz. Übernehmt doch wenigstens ab und an mal einen Artikel mit piratigen Neuigkeiten -z.B. über Aaron Swartz’ Tod… http://jasminrevolution.wordpress.com/2013/01/27/aaron-swarts-als-raubkopierer-in-den-tod-gehetzt/ (habt ihr von dem Autor nicht schon was übernommen? -der hat bestimmt nix dagegen) Aaron Swartz starb für OpenScience, im Kampf gegen die Conten-Mafia… ihr müsst sowas ja nicht gleich nachmachen, aber so ein Thema in die unendlich Selbstbespiegelung mal einfließen lassen wäre nett. Danke
Am 15. Januar hatten wir eine Meldung über Aaron Swartz. http://flaschenpost.piratenpartei.de/2013/01/15/aaron-swartz-ist-tot/
Gruß, Klaus
Moin,
deine Aussage “Aaron Swartz starb für OpenScience, im Kampf gegen die Conten-Mafia” ist dann doch sehr pathetisch. Beim Tod eines Menschen sind leisere Wort angebracht, auf keinen Fall soll der Freitod von Aaron Swartz politisch instumentalisiert werden. Das klingt zu sehr nach “denkt doch mal an die Kinder verdammt noch mal”. Wir wollen als Piratenpartei Politk und Gesellschaft fit für das 21. Jahrhundert machen. Einzelne Personen zu Helden hochstilisieren ist dabei unangemessen.
Danke!
Endlich mal ein Beitrag, in dem sich eine offizielle Quelle der Piatenpartei in klaren Worten ausführlich zur Sitaution äußert. Ich habe Euch vor allem für das gewählt, was Ihr auf Euren “Endlich ganz normale Leute”-Plakat rübergebracht habt. Nachdem ich Euch letzten Sonntag eigentlich nur angekreuzt haeb, weil der Kandidat der Linken sich geradezu absurd albern präsentiert hatte, bin ich jetzt froh, dass es noch ein paar von solchen normalen Leuten bei Euch zu geben scheint. Ich meine Leute, die nicht in einen verschwurbelten Pressesprechersprech verfallen, sondern weiter nüchtern, klar und vernünftig ihre Ansagen machen.
Lauer hatte sich auch schon recht ordentlich aber nicht sehr ausführlich geäußert, hoffentlich geht die Diskussion jetzt in dem Stil weiter, den ich in diesem Beitrag hier lesen kann….
Vielleicht ist dein Name Francis-Drake ja Ohmen. Frances Drake war ja auch als Gesandtschaftssekretär in Sachen Politik unterwegs. 🙂
Ich hoffe das Du einigen Piraten echt den Weg weist.
Ansonsten doch ein sehr guter Artikel.
Michael Behling Twitter: @Inoxis63 Wiki: http://wiki.piratenpartei.de/Benutzer:Inoxis
Als relativ neues Glied im politischen Geschehen (wenn ich mich als Beobachter überhaupt so nennen darf), fand ich diesen Beitrag sehr gut, um mir eine Zusammenfassung des bisherigen PIRATENtums zu geben. Bevor man mir sagt, dass dieses Schreiben wegen tausend Punkten nicht als Zusammenfassung pauschalisiert werden darf: Ja, ihr habt recht. Gegendarstellungen (bitte Links) sind willkommen.
Ich hab mal nachgemessen: 1600 Wörter ist der Artikel lang.
Ein Drittel davon hätte es doch auch getan…
Eine Sache zum Inhalt: Der reine Wahlkampf ist nicht so sehr entscheidend für das Wahlergebnis. Man wird auch über die Medien wahrgenommen. Entscheidend ist aber, was man zu den wichtigsten Themen rüber bringt. Und das sind im Moment Umwelt und Arbeit. Wenn man dazu nichts ordentliches sagt, braucht man gar nicht erst antreten.
Na gut, Selbstkritik ist der erste Weg zur “Genesung”, was aber für die noch Wahlurnengänger zählt, ist, sie wollen den “Balken” sehen, an dem sie sich halten und orientieren können.Also handfeste Leitlinien, ohne denen es, nach dem gegenwärtigen, politischen Bewußtseinstand der Bundesbürger, nichts läuft. Leute, um etwas Neues auf den “Markt” zu bringen, müssen die “Konsumenten” erst einmal sensibilisiert werden und für Eure Ideen sind sie nicht reif genug. Es wird doch hauptsächlich mit dem Bauch abgestimmt, wenn der aber voll mit Müll Jahre lang gefüttert wurde, hat in diesem Magen, für innovative Ideen nur einen marginalen Platz oder keinen.Am Computer in warmen und trockenen Räumen zu sitzen in der Hoffnung den Wähler aus dem “Regen” in die Sonne zu locken, muss ja fehl schlagen. Hier ist nichts anderes angesagt, als “Klinkenputzen” zu gehen und sich den Arsch aufreissen. Eine gute Überzeugungsarbeit zu leisten und das noch mit Erfolg, setzt eine intelligente und harte Arbeit voraus. Wenn “ein Neuling” erst einmal bestimmte Hürde(n)überwunden hat, dann stehen ihm die nächsten “Türen” fast schon offen.Das Boot, in dem Ihr sitzt, sieht aus wie eins, das irgend wo gestrandet, aber nicht wie eins, dass Hochseetauglich ist.Es muss sich bewegen und zwar so, als ob es mit jedem Sturm, was ihn unerhofft, irgend wo auf dem offenen Ozean erwischt, aufnehmen kann.Das oder so etwas ähnliches erwarten Menschen, wenn sie einer Legende von den Piraten zuhören.Die ganz “unten”, die werdet Ihr nicht erreichen,die in der “Mitte”, vielleicht, die “ganz oben”, erst recht nicht, was dann übrig bleibt, ist die junge Generation, die noch nicht völlig versaut ist.Da sie aber in der Minderheit ist, wird es ihnen kaum möglich sein, Euch auf das “Polit-Pferd” zu hieven. Da aber auch sie schon ziemlich arg von den gesellschaftlichen Strömungen durchblutet ist, will auch sie mit “Versprechungen” gefüttert werden. Zumindest in Euch für sie eine neue Lebens-Perspektive sehen.Die Bundeswahl ist kein Spaziergang, also macht Euch auf die Socken und zeigt den Menschen, die Ihr erreichen wollt, und das nicht nur verbal, das es Euch ernst ist, mit der Suche nach wirklichen, alternativen Lebensformen.Sie müssen aber plausibel und verständlich sein.Denkt daran, “die Grünen” machten sich auch mal auf den weg ins “Traumland”, als sie dann merkten, dass es sich durchaus sehr gut unter “Haien” lebt, haben sie den eingeschlagenen Weg verlassen und ihre “Turnschuhe” mit “Anzügen und Krawatten” eingetauscht.
Seit dem BGE und Ponader sind die Piraten für mich unwählbar geworden. Diese Themen gehen komplett an der marktwirtschaftlichen Realität vorbei. Schade, dass sich die Träumer durchgesetzt haben.
Ich denke mal, dass viele Wähler so denken. Linke Spinner, die nichts leisten will keiner freiwillig an den Hebeln der Macht haben. Nicht dass ich sage, ich finde die Ideen von Ponader und den linken Spinnern nicht schlecht – es wäre schön, wenn diese Ideen so funktionieren würden. Aber dafür müßte man erstmal das Genom der Menschen so weit verändern, dass es funktioniert.
Meine Stimme geht jetzt leider an die FDP. Die sind in der Summe jetzt wieder viel attraktiver – und deren Internetpolitik hat sich (Danke Piraten!) doch ein ganzes Stück verbessert.
Hallo Tim
Deine Gesinnung ist eher eine von gestern. Wenn Du die FDP wählst, dann wählst Du Merkel und die Bilderberger, die Ich-Menschen-Partei. Dann lieber noch die CSU, die Quatschen genau dieselbe Krankheit, der Du offensichtlich auch nicht entgegnen kannst. Hinsichtlich Deiner politischen Irritationen, gebe ich Dir den guten Rat, recherchiere mal vernünftig. Du wirst dann irgendwann schon feststellen, dass jeder für eine andere Politik kämpfen muss, wenn er und seine Kinder nicht demnächst für lange Zeit, versklavt werden will. Seit dem Faschismus wird es im September um die wichtigste Wahl gehen, die Deutschland bisher erlebt hat. Wenn diese Regierung dran bleibt, werden manchen Bürgern, die seit geraumer Zeit nur noch „die Menschen“ genannt werden, noch die Augen aufgehen. Hartz 4 war für die erst ein Probelauf. Die Agenda 20/20 wird dann mal so richtig neofaschistisch, da wird die Inkarnation des Bösen noch einmal neu erfunden. Also, erst Denken dann handeln!
Nein, wenn ich die FDP wähle, dann wähle ich weder Bilderberger, noch Merkel, dann wähle ich FDP. Was dann am Ende bei raus kommt, das liegt am Gesamtergebnis. Wenn ich Piraten wähle wähle ich wahrscheinlich auch Merkel und die Bilderberger, weil dann meine Stimme in der 2% Hürde verpufft.
Wer wird denn bitte versklavt? Erläuter das mal. In Deutschland kann jeder, der ein wenig Mut hat Geld verdienen. Das Problem hier sind eher die Neider, die einen sofort schlechtreden und ankreiden, sobald man mehr leistet als die anderen.
Hartz 4 ist doch per se nichts schlechtes? Wenn man sich das Geld richtig einteilt kann man davon sehr gut überleben. Und genau dafür ist es auch da – damit die Leute nicht verhungern. Frag mal wen in einem Entwicklungsland…
Was ist denn Bitte “Böse”? Ist es Böse, wenn ein Eisbär eine Robbe tötet? Ist es böse, wenn ein Mann einen andere tötet? Was Böse ist, definieren wir selber, und das ist je nach Modetrend immer unterschiedlich.
In der Zeit des Mittelalters war Kräutermedizin böse, Sklaverei war auch einmal ein lukratives, ehrbares geschäft.
Wenn die Modetrends sich ändern ist das halt so. Geh mit der Zeit!
Was machen wir stattdessen heute? Was tun wir für unsere Wähler? Liquid Feedback? Irgendwie macht keiner mit. Keine Köpfe? Irgendwie honoriert das der Wähler nicht. Themen? Alles und nichts. Piratenpartei? Keine Ahnung – irgendwas mit Internet.
Hilfreich? Eher nicht. Der Autor hätte klarmachen können, wo es sich in Zukunft lohnt, mitzuarbeiten und wo nicht. Ach so, Kernthemen. Klar. – Gut für eine Nischenpartei.
Betrifft: Wahlniederlage: Ursache: Verrat am Wähler- sich wählen lassen und dann andere Themen vertreten. Hinweis: in Colorada (USA) haben die Wähler für Freigabe des Marihuana gestimmt. Wer hat sie dazu veranlasst? Wie war das bei uns? Vermögenssteuer war wichtiger. Die Wähler blieben aber da, wo sie vorher waren. Gruss DGF Bayernpirat
Was jetzt wichtig ist: -in den AG s konkret Programmbezogen zu diskutieren. Beispiel vom WirtschaftsAG blog: konkreter Vorschlag heute war (angeleiert von Andreas 64) die Zahlungsfristen gesetzlich zu regeln. Das versteht JEDER Lieferant, jeder Freiberufler, jeder, der nicht eine abgesicherte Existenz als Staatsmade hat. -BPT in Bayern. In der Tat: wenn die Organisation so schwach ist wie der letzte BPT koennen wir einpacken. Mein Vorschlag: Besseres Aussieben der Beitraege , Minimieren auf KONKTRETE Punkte wie der o.g. und 2 Tage Antraege abstimmen. Jeder Antrag sollte eine leichte Umsetzbarkeit in Hinblick auf Waehlerkommunikation haben.
Nicht zuletzt> die Piratenpartei ist die einzige kleine Perspektive einer gewaltfreien demokratischen Veraenderung der neoliberalen Wahnsinnsgesellschaft. Diese ist NOTWENDIG und deshalb muessen die Piraten die es ernst mit dem Projekt meinen, jetzt mal das Ruder uebernehmen.
Den egomanen Kaspern unter den Piraten sage ich: Genug! – habe ich mehr Spass mit Heuteshow oder bei Weltallraumfahrt in Jan Tichys Kueche als mit euren sterilen Debatten um nichts… ab ins 3. Unterdeck zum Planken putzen (hohoho!)
Best n Rhum, Maurice
Pingback: Piratenpartei für Dummies | kaminkatze
Das Alleinstellungsmerkmal der Piraten ist (war ?) Liquid Feedback. Das wird nur ungenügend genutzt und spielt eine zu geringe Rolle. Statt dessen entscheiden auf einem unsinnigen und lächerlichen Parteitag ein “Haufen” (durchaus wörtlich zu nehmen) nicht repräsentativer und demokratisch nicht legitinierter Personen. Wenn das so bleibt, ist das nicht mehr meine Partei.
Grundsaetzlich hast du recht. Aber es tritt eine Ueberlastung ein des Normalmenschen durch Ueberfrachtung mit Kommunikationsmitteln: fuer die AG arbeit email liste. OK. Dann dieses MUMPEL. Was soll da mehr als beim Schreiben rauskommen? Dann auch noch dieses Liquid feedback. Hier die Piratenpost, die mE haufiger als Meinungsforum genutzt werden sollte. Fuer mich ist schon MUMPEL zu viel. Das Ding installieren, neuen Computer kaufen wg Viren usw… Die Piraten brauchen mehr Kanonen und Segelflaeche und weniger …….blabla mit tollen Kommunikationsmitteln. Best n Rhum,
Maurice
Da kann ich mich nur anschließen, das Image von den männlichen Computer-fixierten Piraten tut der ganzen Sache nicht gut.
Es können keine neuen Kommentare mehr abgegeben werden.