Die vorgezogene Neuwahl 2012 zum Landtag des Landes Nordrhein – Westfalen ist soeben zu Ende gegangen. 13,2 Millionen Menschen waren zu dieser Wahl aufgerufen, davon 384000 Erstwähler. Nach Berlin, dem Saarland und Schleswig Holstein, ziehen die Piraten nunmehr in den vierten Landtag in Folge ein! Die Wahlbeteiligung lag bei 52.5%. Die erste Hochrechnung vom ZDF, zum Beispiel, weist beachtliche 8% aus. Das Ergebnis liegt, wie erwartet, zwischen der höchsten Schätzung der Info GmbH, die uns bei 11% sah, und der niedrigsten Schätzung von 5%, abgegeben von Infratest – dimap. Nach dem Achtungserfolg von 1,6% bei der Wahl 2010 bedeuten die 8% von heute einen phänomenalen Erfolg. Die Piraten besetzen also 16 Sitze im Plenarsaal des Landesparlaments in Düsseldorf. Eine erste Analyse der Wählerwanderung zeigt, dass auch beim vierten erfolgreichen Raubzug der Piraten wieder Stimmen von allen Parteien gewonnen werden konnten. Neben dem charismatischen Joachim Paul werden voraussichtlich weitere 15 Piraten im Landtag Platz nehmen, der für 5 Jahre gewählt wurde.
Die CDU bekam die Quittung für Norbert Röttgens freud`sche Fehlleistung, zu bedauern, über ihn entscheide leider der Wähler, und nicht seine Partei. Er stürzte, nach 34,6% 2010, auf 25,5 % ab, und hat nur noch 50 Sitze. Für eine rot – grüne Koalition wird es reichen. Die SPD unter Hannelore Kraft erreichte, nach den 34,5% von 2010, beachtliche 38%, und kann über 74 Sitze verfügen. Die Grünen unter Sylvia Löhrmann konnten, nach 12,1% 2010, ihren Wert halten, und verlieren keinen ihrer 24 Sitze. Die FDP schaffte den Einzug ins Parlament deutlich mit 8,5% und bekommt 17 Sitze. 2010 waren es nur 6,7% gewesen. Der Lindner Faktor, und die Unterstützung von Hans Dietrich Genscher, hat der FDP den Erfolg gebracht. Die Linke war 2010 mit 5,6% in den Landtag eingezogen, nur um jetzt mit 3% wieder hinaus zu fliegen. Durch den Erfolg der Piraten, die immerhin 8% geholt haben, wird es in Zukunft viele Gelegenheiten geben, die Politik etwas transparenter, und basisdemokratischer zu gestalten. In jedem Fall werden die piratigen Forderungen nach mehr Datenschutz, Privatsphäre und Bürgerrechten, mit mehr Nachdruck verfolgt werden können. Angesichts der parteiungebundenen, pragmatischen Flexibilität der Piraten, die auch wechselnden Mehrheiten gegenüber nicht abgeneigt sind, wird sich auch die sachliche politische Arbeit produktiver und einfacher gestalten lassen. – Herzlichen Glückwunsch an Joachim Paul und seine Leute!
- Die neue Heimat der Piraten in NRW!
Kommentare
3 Kommentare zu Düsseldorf wird piratiger
Gratulation! Ich möchte aber doch darum bitten (wegen des Vorbildes besonders für die jungen Wähler)Dass Ihr Chef während eines Interwies seine Kappe vom Kopf nimmt! Es gehört sich für Herren einfach nicht,in geschlossenen Räumen eine Kopfbedeckung zu tragen.Dass der gute Mann eine halbe Glatze hat,ist doch völlig egal,und mit Udo Lindenberg sollte er nicht konkurrieren. Wir Älteren geben uns grosse Mühe,unserem Nachwuchs anständige Manieren beizubringen.Damit kommen sie mit Sicherheit im Leben weiter,als mit Flegelhaftigkeit! Im Übrigen warten ich und meine grosse Familie gespannt auf Ihr Programm!
Ahoi, Frau Möller! Unter diesem Link können sie und ihre Familie sich einen ersten Überblick verschaffen: http://wiki.piratenpartei.de/Parteiprogramm
Wem hilft man damit denn, wenn man Kopfbedeckung abnimmt? Die Piraten stehen doch für die Überwindung unnötiger Traditionen und das gehört für mich dazu. Der Mensch kann Leukämie oder ne andere Krankheit haben und einen Grund haben, eine Kopfbedeckung zu tragen. Mag hier in diesem Fall nicht zutreffen, aber ich halte es für absolut inakzeptabel, jemanden vorzuschreiben, was denn gute Manieren sind, wenn man damit überhaupt niemanden stört. Falsche Befindlichkeiten haben in der heutigen Zeit nichts zu suchen.
Wir können mit den wirklichen Problemen anfangen, die meiner Meinung nach viel wichtiger sind. Menschlicher Umgang, Toleranz, kein Fleisch essen aus Respekt vor dem Leben, Transparenz, Ehrlichkeit etc.
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